Boots­haus

Die Dorf­straße wurde einst aus „wirk­li­chen Häu­sern” gebil­det. Diese ver­schwin­den und wer­den durch „Inves­ti­tio­nen“ ersetzt. Ob diese den berech­tig­ten Ansprü­chen an einen cha­rak­ter­vol­len, dörf­li­chen Stra­ßen­raum genü­gen, darf bezwei­felt werden.

Ein altes Haus war seit gerau­mer Zeit unbe­wohnt. Im Ver­lauf der letz­ten 400 Jahre hat es zahl­rei­che Modi­fi­ka­tio­nen erfah­ren, sodass die Bau­sub­stanz aus den Anfän­gen des Hau­ses nur noch in Frag­men­ten erhal­ten ist. Die gesamte Bau­sub­stanz ist so geschä­digt, dass der Erhalt nicht in Frage kommt. Ziel für ein neues Gebäude war es, wie­der ein Haus zu bauen, das einen Haus-Cha­rak­ter besitzt und die ent­stan­dene Lücke wür­dig auf­füllt. Es beher­bergt 3 Nut­zungs­ein­hei­ten. Im Erd­ge­schoss befin­det sich das Büro der Boots­werft, im Ober- und Dach­ge­schoss befin­den sich Woh­nun­gen. Die Dorf­straße wurde einst aus wirk­li­chen Häu­sern gebil­det. Diese ver­schwin­den und wer­den durch Inves­ti­tio­nen ersetzt. Ob diese den berech­tig­ten Ansprü­chen an einen cha­rak­ter­vol­len, dörf­li­chen Stra­ßen­raum genü­gen, darf bezwei­felt wer­den. Ob das Boots­haus zukünf­tig wie ein ver­lo­re­ner Exot wir­ken wird, darf mit Span­nung ver­folgt wer­den. Das Haus erhält ein um ca. 50 Grad geneig­tes, mit Ton-Bibern gedeck­tes Sat­tel­dach. Nach Wes­ten ist das Dach abge­walmt. So wurde der Gie­bel hier in der Region seit vie­len hun­dert Jah­ren erfolg­reich vor Wet­ter­ein­wir­kung geschützt. Die Fas­sade der Holz­kon­struk­tion besteht aus einer tra­di­tio­nel­len Leis­ten-Deckel-Scha­lung. Im Erd­ge­schoss springt sie nach innen. Somit ent­steht durch diese kleine Stufe eine natür­li­che Tropfkante.