Der Bodmaner Königsweingarten befindet sich mitten im Dorf auf 1,3 Hektar hervorragendem Boden. Er geht zurück auf Karl III, genannt der Dicke. Als letzter karolingischer Herrscher hatte dieser das Reich seines Großvaters, Karl des Großen, noch einmal vereint. Bei einem Besuch in seiner Kaiserpfalz Bodman ließ er 884 zum ersten Mal auf deutschem Boden Burgunderreben pflanzen.
Sorten
Der Königsweingarten wird seither ununterbrochen gepflegt. Seit 1277 von der Familie von Bodman. Kultiviert werden traditionsgemäß Rebstöcke der Sorte Blauer Spätburgunder und der bodenseetypischen Sorte Müller-Thurgau. Der Burgunder wird im Staatsweingut in Meersburg zu einem trockenen Rotwein und einem halbtrockenen Weißherbst ausgebaut. Die Müller-Thurgau-Rebe ergibt einen trockenen Weißwein.
2011 wurden einige Rebstöcke durch die pilzwiderstandsfähigen Sorten Souvignier Gris und Dornfelder ersetzt. Diese Sorten sind weniger anfällig für den Falschen Mehltau (Peronospora), der zu drastischen Ernteausfällen führen kann. Zur Prävention stehen im biologischen Landbau kaum wirksame Mittel zur Verfügung.
Erwerb
Jährlich werden ungefähr 7000 Flaschen Rotwein, Weißherbst und Weißwein unter der Bezeichnung „Graf von und zu Bodman, Königsweingarten“ abgefüllt. Was nicht verschenkt, selbst getrunken oder vorbestellt ist, wird angeboten. Erhältlich sind unsere Weine in der Schloßkellerei Bodman am Ortseingang (Tel.:07773 9305–10) und bei ausgewählten Gastronomen als Flaschenweine. Hier können auch unsere Destillate, allen voran das Zibartenwässerle, das aus einer regionaltypischen Wildpflaumenart — der Zibarte — gebrannt wird, erworben werden.
P.S. Kaiser Karl der Dicke konnte sich übrigens an seinem Bodmaner Weingarten nicht lange erfreuen. Er starb 888, ein Jahr nachdem er zur Abdankung gezwungen wurde.