Brand
16. September 1307. Die Herren von Bodman feiern ein Fest. Gewitter. Ein Blitz schlägt in das Gemäuer. Sieben Familienmitglieder und drei Bedienstete sterben bei dem Brand. Johannes von Bodman, der einjährige Stammhalter, wird von seiner Amme in einem ehernen Kessel den Burgberg hinunter gelassen und überlebt. So jedenfalls will es die Legende. Als Dank für die Rettung des Stammhalters stiften die Ritter von Bodman den Hügel, auf dem ihre Burg stand, dem befreundeten Zisterzienserkloster Salem mit der Auflage, eine Kapelle zu Ehren „unserer Lieben Frau“ zu errichten und ein Wohnhaus für mindestens zwei Mönche.
Frauenberg
1309 wird die Kapelle geweiht. Sie wird schon bald zur Wallfahrtsstätte, weithin bekannt als Frauenberg. Auf einem benachbarten Hügel entsteht eine wehrtechnisch verbesserte, repräsentativere Burg: Altbodman (von altus, lat. für „hoch“). Am 15. August 1643, gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs, lässt der französische Kommandant von Überlingen die Burg nach einem Zechgelage niederbrennen. Die Familie Bodman zieht nach Espasingen, von wo sie erst 150 Jahre später wieder nach Bodman zurückkehrt. Das Gebäude auf dem Frauenberg wird unterdessen wiederholt abgerissen, neu aufgebaut, erweitert, umgebaut. Nach der Säkularisation 1802 fällt der Besitz an das Haus Baden. 1811 kauft Franz Freiherr von und zu Bodman den Frauenberg zurück. Die Anlage wird danach mehrmals renoviert, zuletzt von 1994 bis 1996. Bewohnt wird sie von der katholischen Laiengemeinschaft Communitas Agnus Dei. Die Miete wird mit Gebeten für die Verstorbenen der Familie Bodman abgegolten.